Mittwoch, 8. August 2012

eine Katze verlässt dich niemals ganz



„Katzen und Töchter kommen selten, wenn man sie ruft“


Helen Brown beschreibt ihr Leben mit Kater, Töchtern, Ehemann und " Shirley" einem ungewöhnlichen alten Haus in das Helen mit Kind und Kegel nach Cleos Tod umgezogen ist.. Berührende Rückblicke auf den verstorbenen Kater Cleo, der nach 24 Jahren über die Regenbogenbrücke gegangen ist, mit dem Helen aber immer noch Zwiegespäche hält und und liebevolle Blicke auf Kater Jonah einen eigenwilligen, liebenswerten Charakter, der sich Helen nach deren Umzug als neuen Dosenöffner gewählt hat.
Helen erhält die niederschmetternde Diagnose "Brustkrebs" und genau in dieser Zeit kommt Kater Jonah in ihr Leben. Jonah ist ein charmanter Freidenker, so wie seine Artgenossen und ab und an pinkelt er um sein Revier zu markieren und zu Helens Schrecken auch mal ans Klavier.
Besonders brührt hat mich das Bild der Tochter Lydia, das Helen Brown wunderbar gefühlvoll beschreibt. Lydia die sich für ein Leben als Nonne in Sri Lanka entscheidet und das mit vielen Sorgen behaftete Denken der Mutter an diese Tochter, die genau so ihre Freiheit sucht wie eine Katze. Die Brustkrebserkrankung der Mutter bringt die Tochter unverhofft wieder nach Hause und mit der Mutter wieder eng zusammen.
Der Leser hat den Eindruck, das nichts aus Zufall in dieser Welt passiert und das alles, selbst eine so schreckliche Krankheit wie Brustkrebs
noch einen Sinn in sich trägt.

Wer nun ein "Katzenbuch" erwartet, den muss ich entäuschen. In der Handlung des Buches tritt Kater Jonah erst im letzten Drittel auf und auch dann nur mehr im Hintergrund. Eigentlich ebenso wie es eine Katze zu tun pflegt, sie läuft auf Samtpfoten durch unser Leben und vielfach hören oder sehen wir sie nicht, aber wir spüren ihre Anwesenheit.
Den Titel finde ich etwas irreführend, da es sich ja in erster Linie um die Beziehung zwischen Helen und Tochter Lydia geht.
Ich möchte dem Buch aber trotzdem 5 Sterne geben, da es mich sehr berührt und zum Nachdenken angeregt hat.
Ein Roman den ich gern und manchmal auch mit einer Träne in den Augen gelesen habe.
"Katzen und Töchter muss man ziehen lassen, damit sie zu einem zurückkommen."


Eine gelungene Fortsetzung von "Cleo" wie ich das Lachen wieder lernte.

ISBN: 978-3-552-06193-4

3 Kommentare:

  1. Lesestoff für den Sommer, vor allem wenn er im Saale stattfindet.
    Liebe Grüße
    Elke

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  2. Schöne, interessante Bücherempfehlungen, liebe Pia-Marie. Ich lese an diesen sommerlich, angenehmen Tagen am liebsten draußen.

    Liebe Grüße
    Natalie

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  3. Ach danke, Pia, für diese schöne Buchbeschreibung. Du hast es so geschrieben, dass ich es unbedingt lesen mag!

    Liebe Grüße, Brigitte

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